
Gründungsland | Deutschland |
Stammsitz | Elsfleth |
Hauptgeschäft | Seeschifffahrt / Schlepper |
Gründungsjahr | 1885 |
aktueller Status | erloschen 2008 |
Weitere Flaggen aus der Firmengeschichte – nur weil hier keine Abbildungen sind, heißt das nicht, das es keine anderen Flaggen gab – sie fehlen dann aber in der Sammlung

Schlepperschiffahrt Kapitän Heinz Schumacher
Die Geschichte der Heinz Schumacher – Schleppschifffahrt – Elsfleth geht bis ins in die vierte Decade des 18. Jahrhunderts zurück.
Im Oldenburger Land lebte in der Zeit der Schiffbarmachung des Unterlaufs der Weser, der ehemalige Seemann Zurmühlen Schumacher.
Die Wesercorrection versprach ihm Zukunft zu haben und ein Einkommen zu sichern, ohne sich ständig auf den Meeren herumtreiben zu müssen.
1885
Etwa um 1882-85 beschaffte sich Zurmühlen Schumacher einen gebrauchten 180 PS Dampfschlepper, den er unter dem Namen Pfeil in Fahrt brachte. Geführt wurde der Schlepper von Vater Zurmühlen, die Maschine wurde vom Sohn Johann-Rudolf bedient und gewartet.
Pfeil befand sich dauerhaft in behördlichem Einsatz. Allgemeine Schutenverschleppungen wie Verschleppung von Buschwerk und Baumaterial für den Buhnenbau, aber auch anderweitige Schleppaufträge auf der Hunte von Bremen bis Oldenburg gaben reichlich Aufträge, so dass sich die Anschaffung recht schnell amortisierte.
Viele Jahre lief der Pfeil zur vollen Zufriedenheit das Familie und Eigner. Wann er gebaut, von Schumacher erworben und von diesem wieder verkauft wurde und an wen, lässt sich nicht recherchieren.
1948
Als Johann-Rudolf Schumacher nun den väterlichen Betrieb in Eigenregie übernahm, war PFEIL (I) bereits verkauft (vor oder im Krieg ?) und PFEIL (II) mit 240 PS bereits für die Firma in Fahrt. Während der Kriegsjahre war Pfeil (II) auch weiter für die „Behörden“, also für die Kriegsmarine, auf der Weser und an den Küsten im Einsatz. Nach Ende des Krieges wurde PFEIL (II) bereits abgebrochen und durch einen Ankauf aus Hamburg ersetzt. Die ANNY, wie der neu beschaffte Dampfschlepper nach dem Namen Johann-Rudolf’s Mutter hieß, wurde den Erfordernissen entsprechend zum Motorschlepper umgebaut.
Gefahren wurde ANNY von Reeder und Kapitän Johann-Rudolf unter der Assistenz seines heranwachsenden Sohnes Heinz.
1963
Schumacher kaufte vom Norddeutschen Lloyd (NDL) die 1943 gebaute KOLIBRI, ließ sie ím Folgejahr bei Schulte & Bruns umbauen, modernisieren und mit einer 800 PS Maschine ausrüsten. Dieser – nun 3. – Schlepper erhielt den Namen BORKUM. Der Schlepper war viele Jahre für das WSA Emden in deren Bereich tätig.
Sämtliche drei Schlepper waren über die Jahre gut beschäftigt, so dass an einen weiteren Ausbau der Flotte gedacht werden konnte.
1967
Heinz Schumacher kaufte wiederum einen Kanalschlepper, diesmal von der so gen. Monopol. Den Schlepper „D 252“ ließ er den Namen PETER tragen, nach seinem ältesten Sohn. Maschinell ließ der den Dampfer von MAN, der für seine Zwecke nicht genug Leistung brachte auf einen 650-PS-CAT umrüsten.
1968
Nun übernahm Schumacher einen weiteren, lediglich 180 PS leistenden Schlepper. Verkäufer war Piet Smit aus Rotterdam, der ein Schwesterschiff an den mit Heinz Schumacher befreundeten Jochen Wulf – TOW, Taucher Otto Wulf – verkaufen konnte – die spätere TOW 8.
Dieser neue Schlepperzugang bekam den Traditionsnamen PFEIL, wie der mit dem ca. 70 Jahre zuvor das Unternehmen gegründet wurde.
Auch PFEIL (III) erfuhr eine Maschinenumrüstung, blieb aber der einzige Schlepper ohne Kortdüse. Lange Jahre führten Vater und Sohn das Unternehmen gemeinschaftlich.
1969
Nun, als die Flotte auf sechs Schlepper angewachsen war, häuften sich die Differenzen zwischen den Generationen. Man einigte sich anstatt sich zu zerstreiten und Ende der 60er Jahre zog sich Johann-Rudolf Schumacher langsam aus dem Unternehmen zurück.
1971
Heinz Schumacher wurde Alleininhaber der Firma.
1978
Die ANNY wurde nach Westafrika verkauft.
1982
Heinz Schumacher übernahm vom WSA Emden die Schlepper RYSUM und WILSUM in der Hoffnung, mit dann drei Schleppern dauerhaft für das WSA tätig sein zu können. Da allerdings machte ihm „Europa“ einen Strich durch die Rechnung. Alle Aufträge waren nun europaweit auszuschreiben und die Niederländer „konnten nun mal billiger“.
WILSUM umgebaut zum Schubschlepper und RYSUM fanden dann Beschäftigung bei dem Hamburger Wasserbau-Unternehmen Möbius.
1986
Für Heinz Schumacher ergab sich die Gelegenheit den in Wilhelmshaven überzähligen Schlepper BUGSIER 18 zu erwerben. Der Schlepper erhielt den Namen WESERTUG. Hierfür konnte er mit der amerikanischen FOREST LINE, die seinerzeit mit ihren Lash-Schiffen regelmäßig Brake anliefen, einen Vertrag über den Transport deren Barges abschließen. Ferner konnte Heinz Schumacher für den Hafen Brake einen Exclusiv-Vertrag mit der sowjetischen Morflot schließen. In Spitzenzeiten können PETER und BORKUM zur Unterstützung herangeführt werden.
Ständig kam es zu Zwistigkeiten mit der URAG in deren Revier Schumacher ansässig und tätig war und ist. Dennoch konnte er seine Stellung dort in der Regel behaupten.
Heinz Schumacher’s Schlepper sind ebenso auf dem Mittellandkanal zu Hause wie in Holland, Belgien und führen zudem Seeverschleppungen durch bis hin nach Skandinavien.
Außerdem hat Schumacher ein EG-Patent auf seine zwei von im entworfenen „Schlickpflüge“ Diese sind sehr geeignet zum Einebnen von Unterwasser-Unebenheiten und Bodenwellen, vornehmlich in künstlichen Kanälen, aber auch in Flüssen anzutreffen. Häufig ist deshalb ein Pflug im Mittellandkanal im Einsatz.
9. Juli 2008
Meldung des THB – tägliche Hafenbericht:
Heinz Schumacher gibt auf – Elsflether Schlepper-Reederei hat ihre Flotte verkauft Die Elsflether Reederei Heinz Schumacher Schleppschiffahrt hat ihre komplette Flotte im vergangenen Monat verkauft. Der Betrieb wird aufgegeben.
Nachdem Kapitän Heinz Schumacher, der am 5. September 2008 73 Jahre alt wird, vor einem Jahr schon seinen 1968 auf der Jadewerft entstandenen Schlepper ELSFLETH (früher WEGA) als größte der insgesamt 5 Einheiten an einen Interessenten aus Nigeria abgegeben hat, trennte er sich nun auch von den restlichen Schleppern.
Quellen

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