
Gründungsland | Deutschland |
Stammsitz | Lauenburg/Elbe |
Hauptgeschäft | Schiffbau – deutsch – binnen |
Gründungsjahr | 1861 |
aktueller Status | aktiv |

Hitzler Werft GmbH, Lauenburg/Elbe
Die Hitzler Werft in Lauenburg, rund 50 km östlich von Hamburg an der Elbe gelegen, zählt zu den wenigen deutschen Werftbetrieben, die gleich mit dem Stahlschiffbau angefangen haben. Dies ist deshalb so bemerkenswert, da die Gründung der Werft bereits im Jahre 1885 erfolgte.
1861
Die Gebrüder Burmester aus Lauenburg betrieben mit Raddampfern einen regelmäßigen Personenverkehr zwischen Lauenburg und Hamburg mit gutem Erfolg. Was ihnen noch fehlte, war eine Reparaturwerft an ihrem Standort. Sie ermöglichten dem ihnen bekannten Johann Georg Hitzler die Gründung einer kleinen Reparaturwerkstatt in Ufernähe.
1885
Johann Georg Hitzler erkannte schnell, dass dieser neu gegründete Betrieb nur unter Nutzung aller neuzeitlichen Arbeitsmethoden und Werkstatteinrichtungen langfristig Bestand haben würde.
Er installierte deshalb einen Ottomotor mit sechs PS Leistung, der über eine Transmission zwei Drehbänke, einen Schnellhobler, einen Schleifstein und das Gebläse für ein Schmiedefeuer antrieb.
1886
bereits lieferte er mit dem 300 Tonnen tragenden Schleppkahn „JOHANNA“ den ersten Neubau.
1892
lieferte Hitzler sein erstes Motorboot und
1908
Dem Dock folgte diesem Jahr eine Slipanlage.
Theodor – seine Frau stammte aus Hamburg – verzichtete auf die Lauenburger Werft und machte sich in Hamburg selbständig.
10. September 1910
Johann Georg Hitzler starb am 10. September nach langer Krankheit und seine Söhne Georg und Franz übernahmen die Führung auf der Werft.
1914
Ausbruch des 1. Weltkrieges – Beschäftigung für die Kaiserliche Marine – Bau von Vorpostenbooten Die Werft war zu jener Zeit bereits ein ausgeprägter Industriebetrieb mit Slipanlagen, Hellingen und seit diesem Jahr auch einer neuen Kraftzentrale, die nicht nur den eigenen Betrieb, sondern auch benachbarte Unternehmen und Privathäuser versorgte, denn die Stadt Lauenburg erhielt erst 1920 eine eigene Stromversorgung.
1918
Gegen Ende des Ersten Weltkriegs stieg die Hitzler Werft mit neun Hochseefischdampfern in den Seeschiffbau ein indem man zuvor als Vorpostenboote für die kaiserliche Marine gebaute Schiffe entsprechend ausrüstete. Sie waren absolut hochseetauglich.
1920
Der nun in Hamburg selbständige Theodor Hitzler gründete in Regensburg eine neue Werft, mit der die Lauenburger Werft in deren Anfangsphase zusammenarbeitete. So wurden in Lauenburg Rümpfe gebaut, mit der Bahn nach Regensburg verfrachtet und dort montiert und ausgerüstet. (In den 40er Jahren wiederholte sich diese Kooperation als 6 große Schlepper für 2 Wiener Reedereien in Arbeitsteilung entstanden.)
1926
Georg Hitzler starb in diesem Jahre, Franz zahlte unter Schwierigkeiten die Witwe aus und wurde Alleininhaber der Werft.
war ein Jahr der Innovationen. Erstes selbst konstruiertes Doppelruder und auch ein neuartiges Dreiflächenruder wurden mit Erfolg in neue Schiffe für die SDC-BL eingebaut. Letztere wurden weit über 3.000 (!) mal gefertigt.
1929
Die Weltwirtschaftskrise 1929/33 brachte auch die Lauenburger Hitzler-Werft in Schwierigkeiten, denen man entgegentrat, indem man ein Schiff auf eigene Rechnung baute – das 660 Tonnen-
Binnengütermotorschiff „J.G.HITZLER“, das mit einem selbstkonstruierten und -gebauten 150 PS- Motor ausgerüstet wurde – und es in der Kohlefahrt zwischen Hamburg und Magdeburg beschäftigte.
1933
Waren es zwischen 1926 und 1929 15 Güterschiffe, die abgeliefert wurden, so konnte zwischen 1930 und 1933 nur ein einziges Schiff abgeliefert werden.
1938
Zwischen den Weltkriegen baute die Werft vorwiegend Binnengüterschiffe, aber auch Tanker, Schlepper und Spezialfahrzeuge für deutsche und ausländische Auftraggeber.
1945
Als der 2. Weltkrieg beendet war rechte die Baunummernliste der Hitzler-Werft bis zur Nr. 518. An der Spitze der Werft stand nun mit Franz Hitzler die 3. Genration. Franz Hitzler hatte bei
Blohm & Voss gelernt und dann in Berlin und Danzig Schiffbau studiert.
1947
begann die Werft mit Hafenbarkassen, einem Bunkerboot und einem Eisbrecher.
1952
In den 1950er Jahre prägten lange Serien von Binnentankern und –Motorgüterschiffen den Werftalltag, gelegentlich von Seeschiffen unterbrochen.
In dieser Zeit pachtete Franz Hitzler für 12 Jahre die Werft seines Onkels Theodor in Hamburg. Dessen Sohn war nach Chile ausgewandert. Diese Werft konnte aber nur für Reparaturen genutzt werden und nicht für den Endausbau von Seeschiffen, da sie oberhalb der Elbbrücken lag.
1953
wurde am Südufer des Elbe-Lübeck-Kanals, gegenüber der Stamm-Werft, mit dem Bau der sogen. Südwerft begonnen. 1 kleine Schiffbauhalle, 2 Helgen usw. sorgten dafür, dass nun größere Einheiten und dazu noch geschützt in der Halle, in Auftrag genommen werden konnten. Eisbrecher wie 1952 der WISENT für die WSD Hamburg oder wie 1959 für die Bundeswehr die
EISVOGEL und EISBÄR konnten gebaut werden.
1965
Ab Mitte der 1960er Jahre lieferte die Hitzler Werft Küstentanker und Spezialfahrzeuge
1966
Nun wurden auch erste Bohrinselversorger gebaut.Von diesem Schiffstyp lieferte sie insgesamt 82 Einheiten unterschiedlicher Bauart und Ausrüstung. Kunden waren hier die bekannten Versorger-Reedereien VTG und DDG Hansa.
Nebenher wurden noch Küstentanker z. B. für die Gebr. Broere in Dordrecht (seit 2005 ein Essberger-Unternehmen) aber auch für Leth & Co., Essberger und Knöhr & Burchard
hereingenommen.
Der stark rückläufige Binnenschiffbau führte vermehrt zum Bau kleinerer Seeschiffe wie Tanker, Küstenmotorschiffe und leistungsstarker See- und Hafenschlepper, aber auch Forschungsschiffe wie ALKOR (1966) oder Tonnenleger und Kümos kamen zur Auslieferung.
1978
Franz C. Hitzler trat als 4. Generation in die Firma ein. Nach dem Schiffbaustudium an der TH Hannover und der Universität Hamburg war dieser zunächst 4 Jahre bei Blohm & Voss tätig um dann mit dem nötigen Rüstzeug versehen, in die Geschäftsleitung der eigenen Werft einzusteigen.
1984
Seit diesem Jahr fertigt die Hitzler Werft ihre Schiffsneubauten komplett bis zum Stapellauf völlig unabhängig von der Witterung in einer großen Schiffbauhalle mit deren Bau 1972 begonnen wurde.
1985
konnte das 100jährige Jubiläum gefeiert werden.
Den veränderten Marktbedingungen im Bereich Schiffsneubau begegnete die Werft mit einem verstärkten Engagement im Bereich schiffbaufremder Stahl- und Sonderbauten wie Krane,
Kraftwerkskomponenten, Stahlwasserbau und Schleusentore, Roll-on/Roll-off-Rampen, Hängedecks, Klappbrücken und Müllsortiertrommeln.
Der traditionelle Bereich Maschinenbau konnte über die Jahrzehnte immer weiter ausgebaut werden. Insbesondere Ruder und Rudermaschinen, Winden aller Art, Stampf- und Unwuchtanlagen für Eisbrecher und Spezialeinrichtungen für den Schiffbau gehören zum Lieferprogramm der Hitzler Werft. Hierfür stehen alle modernen Bearbeitungsmaschinen wie CNC-Bohrwerk und numerisch gesteuerte Drehbänke zur Verfügung.
Auch betreibt die Hitzler Werft seit der Gründung erfolgreich das Schiffsreparaturgeschäft. Die Slipanlagen mit einer Länge von 70 und 130 m stehen für alle Art von Reparaturen rund um das
Schiff zur Verfügung. Hitzler ist im Bereich der Elbe oberhalb Hamburgs der einzige bedeutende Reparaturstandort.
2001
Seit diesem Jahr betreiben die Arminius Werke und Franz Hitzler die Hitzler Werft GmbH gemeinsam.
Hitzler bekam dann auch ein farblich ähnlich gestaltetes Logo.
Die Arminiuswerke GmbH sind bis 2003 über ihre Gesellschafter mit der Schiffswerft und Maschinenfabrik Cassens GmbH eng verbunden gewesen bis Cassens insolvent und durch andere Gesellschafter neu gegründet wuirde. Dadurch war ein Werftenverbund entstanden, der in allen Bereichen eng zusammenarbeitets und für jede Schiffsgröße bis 12.000 tdw die optimale Lösung anbieten konnte.
Quellen
Links
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