Deutsche Binnenreederei - DBR
Deutsche Binnenreederei – DBR
GründungslandDeutschland
StammsitzBerlin
HauptgeschäftBinnenschifffahrt
Gründungsjahr1949
aktueller Statusaktiv
letzte Aktualisierung 2015

Weitere Flaggen aus der Firmengeschichte – nur weil hier keine Abbildungen sind, heißt das nicht, das es keine anderen Flaggen gab – sie fehlen dann aber in der Sammlung

Deutsche Binnenreederei - DBR
Deutsche Binnenreederei - DBR
Deutsche Binnenreederei - DBR
Deutsche Binnenreederei - DBR
Deutsche Binnenreederei - DBR

Deutsche Binnenreederei Aktiengesellschaft DBR

1949

Deutsche Binnenreederei - DBR

Als Gründungsdatum des VEB Binnenreederei / Deutsche Binnenreederei GmbH wird auch in der DDR-Geschichtsschreibung der 1. Oktober festgeschrieben, der Tag, an dem die
Vorläuferorganisation, die DSU (Deutsche Schiffahrts- und Umschlagsbetriebszentrale) gegründet wurde. Der Gründung lagen die Befehle der SMAD (Sowjetische Militär Administration in Deutschland) mit den Nummern 10, 17-19 und 29 zugrunde, die von historischer Bedeutung sein sollten.

 

Zunächst jedoch waren zur Aufnahme eines ordentlichen Betriebes die Infrastruktur wieder herzustellen, d. h. Häfen, Schleusen, Umschlagseinrichtungen wiederherzustellen und ca. 1.850 versenkte Binnenschiffe zu heben und soweit möglich, wieder in Fahrt zu bringen.

 

Diese umfangreiche Geschichte und die der Verstaatlichung der ehemals privaten Unternehmen ist sehr anschaulich in dem Buch -50 Jahre Deutsche Binnenreederei-, das auch dieser Chronik zugrunde liegt, nachzulesen.

 

Die DSU teilte sich auf in die Zentrale BERLIN, die Filialen BERLIN und MAGDEBURG, sowie der Zweigstellen STRALSUND und DRESDEN – sämtliche unterhielten zahlreiche Betriebsniederlassungen und Nebenstellen.

1952

… bereits verzichtete die UdSSR auf weitere Reparationen aus der Binnenschifffahrt und überschrieb sogar die SOAG (sowjetische staatliche Dampfschifffahrt AG auf der Oder) der DSU, die sie als
DOS (VEB Deutsche Oderschifffahrt Fürstenberg/Oder) auf sich verschmolz.
Unter schwierigsten Umständen wurde in den Folgejahren Großes vollbracht – es wurde improvisiert, konstruiert, ausprobiert und gekungelt.

1956

erreichte die Flotte bereits ihre Leistungsgrenze – 2.268 Mio. Tonnenkilometer – der Umschlag der Häfen stieg auf 9,5 Mio. ts.

1957

Am 1. Januar wurde schließlich der uns geläufigere VEB DEUTSCHE BINNEN REEDEREI gegründet.

 

Zur DDR-Flotte gehörten 2.797 Fahrzeuge, davon 1.242 „volkseigene“ Schiffe. D. h. es waren auch 1.555 Partikuliere unter der Flagge der DDR unterwegs. Diese Zahl wurde bis 1958 auf 767 etwa halbiert.

1958

Für die Jahre zwischen 1958 und 1965 wurde ein 7-Jahres-Plan aufgelegt um die Produktivität zu erhöhen. 220 Mio. DDR-Mark wurden eingesetzt. Auf verschiedenen Binnenwerften wurden Eigenkonstruktionen umgesetzt – insges. 103 Motorschiffe der Großplauermaßgröße, d. h. umgesetzt 670 ts bei 2,00 m Abladung.

1964

war das Neubauprogramm abgeschlossen. Nun ging man die „richtige“ Schubschifffahrt an. Mit verschiedenen Einheiten mit Z-Antrieb (der DDR-Version des Schottel-Antriebes) wurden zwischen 1958 und 1964 Versuchsfahrten durchgeführt, bis die Roßlauer Werft 1964 mit 66 Kanalschubschiffen in Serie ging. Bereits nach einem Jahr waren 22 Kanal-Schubschiffe, 2 Finow-Schubboote aus eigener Produktion in Fahrt.

1971

wurden die ersten Container per Binnenschiff von Dresden nach Hamburg transportiert. (Im April wurde der letzte Seitenrad-Schleppdampfer WÜRTTENBERG auf seine letzte Fahrt geschickt. )

 

Die Zeit bis in die 90er Jahre war geprägt von einer intensiven Nutzung der Schubschiff-fahrt. Da sich die tatsächliche Lebensdauer besser darstellte, als die vorhergesehene, wurde zunächst davon abgesehen, den Gedanken an neue, stärkere Einheiten weiter zu verfolgen. Es wurde gewartet und gepflegt, es wurden Entwicklungen für die Umwelt und für den Winterdienst getätigt – so kam 1976 ein selbst entwickelter Eispflug zum Anbau an Schubeinheiten zum Einsatz, der sich bis in die heutige Zeit bewährt hat. Im gleichen Jahr wurde der Ruf der DBR manifestiert, eine umweltgerechte Abwasser- und Fäkalienentsorgung umzusetzen, wie sie eigentlich erst viel später gefordert wurde.

 

Das Spektrum der Arbeiten der DBR umfasst alle Anforderungen die in einem autarken System anfielen bis hin zu Anlagen- und Schwerlast-Transporten, Brückeneinschwimmungen etc.

1989

Deutsche Binnenreederei - DBR

und dann kam 1989 die „Wende“ die eine Übergangszeit von ca. 4 Jahren brachte, bevor es zur Privatisierung durch die Treuhandanstalt der Regierung der Bundesrepublik Deutschland kommen konnte…

1990

Deutsche Binnenreederei - DBR

Es wurde gestreikt, es wurde protestiert, es wurden Lohnforderungen gestellt – bis schließlich am 1. Juli die erste Umwandlung in eine GmbH erfolgte. Gleichzeitig gingen von den immer noch 46 in der DDR verbliebenen Partikuliere 45 andere Beschäftigungsverhältnisse (westliche ?) ein. Die DDR-Wirtschaft zeigte erste Krisenerscheinungen und die Leistungen der DBR wurden dadurch zwangsläufig negativ beeinflusst.
Mit mehr als 1.300 Schiffen und 620.000 ts Transportkapazität sowie nahezu 3.000 Mitarbeitern, war die DBR zum Zeitpunkt der wirtschaftlichen Vereinigung das mit Abstand größte  Reedereiunternehmen Europas.

1991

Bundesverband der Selbständigen Abteilung Binnenschiffahr e.V.

Bereits in 1990/91 beschäftigte sich eine Gruppe mittelständischer Unternehmer aus den Reihen des BDS (Bundesverband der Selbständigen eV Abt. Binnenschiffahrt.) mit Konzepten zur  mittelstandsorientierten Umgestaltung des Unternehmen DBR die auch bei der Treuhandanstalt Interesse fanden.

Die Geschäftsführung der DBR hingegen favorisierte eine Komplettübernahme durch eine oder mehrere westdeutsche Großreedereien. Letztere hatten bereits ein Konsortium gebildet, an dem Häger & Schmidt, Krupp, Stinnes, Haniel, Lehnkering und die MSG beteiligt waren. Letztere hegten die Hoffnung, Flotte und Immobilien kostenfrei übernehmen zu können.

1992

Als Folge des wirtschaftlichen Zusammenbruchs innerhalb der DDR, musste auch die DBR im April Konkurs anmelden. Nach einer Überprüfung der Flotte im Jahre 1992 wurde eine wirtschaftlich zu betreibende Flotte von 150.000 Tonnen festgestellt. Die restlichen 300.000 Tonnen Schiffsraum, wurden als Parkflotte deklariert und bis Jahresende sukzessive stillgelegt. Zum Betrieb der Restflotte wurden noch 440 Mitarbeiter benötigt – zur Wende waren es 3.000 !.

 

Bereits im September begannen ernsthafte Gespräche mit der Führung Treuhand unter Beteiligung von Dr. Schrömgens, Hans-Gerd Heidenstecker, Hans-Wilh. Dünner u. a. um zu verhindern, dass – simpel ausgedrückt – die Westdeutschen Großreedereien den Privatwirtschaftlichen noch mehr das Wasser abgruben einerseits, andererseits zu verhindern, dass Niederländische Schiffsmakler und Binnenschifffahrtsunternehmen den erheblichen Flottenbestand der DBR als Äquivalenztonnage in der Europäischen Abwrackaktion zum Bau moderne Schiffe unter niederländischer Flagge zu nutzen. Nach 10 Verhandlungen, die sich bis Weihnachten 1992 hinzogen entschied sich die Treuhand für das Konzept der Partikulier-Initiative.

 

Am 21. Dezember gründeten 22 mittelständische Binnenschiffahrts-, Verkehrs- und Werftunternehmen die „Mittelständische Binnenschiffahrts- und Speditions GmbH“ –MBS- Bremen, zum Zwecke den  Betrieb der DBR, Berlin zu übernehmen. Mit gezeichneten 2,2 Mio. Gesellschaftskapital war die Grundlage für die Übernahme des Geschäftsbetriebes geschaffen.

1. Februar 1993

1. Februar 1993

Zum 1. Februar wurde die MBS in „Deutsche Binnenreederei Binnenschiffahrt Spedition Logistik GmbH“ mit Sitz in Berlin umfirmiert. Übernommen wurden von der Treuhand lediglich die beweglichen Werte; die Immobilien wurden durch die Treuhand separat vermarktet. Die „neue“ DBR tut alles um sich am Markt gut zu platzieren. Dazu werden alle „westlichen“ Marketingmittel eingesetzt.
Im Oktober Gründung der ELBE RIJN LLOYD B.V. in Rotterdam (1998 wurden aus Strategiegründen 50 % Anteile an die Tschechoslowakische Elbeschiffahrts AG abgegeben.)

Im November Gründung der nächsten wirtschaftlich eigenständige Gesellschaft – der ODRA LLOYD Sp.z.o.o. in Szczecin (Stettin)

1994

1994

Der DBR gelang es so u. a. in großem Umfang in die Berliner City-Logistik bzw. Baulogistik eingebunden zu werden.
Dieser Zweig konnte bereits 1994 flächendeckend in Berlin und Brandenburg angewandt werden was zu einer Minimierung des Lkw-Straßenverkehrs führte. Mit der Deutsche Bahn AG gelang es Hans-Wilhelm Dünner einen Kooperationsvertrag für eine umfassende Zusammenarbeit zu schließen. Im Januar übernahm die DBR den Geschäftsbetrieb der R.N.T.G. (Rhein-Neckar- Transport-Genossenschaft) in Mannheim, die seither als DBR-Niederlassung fungiert. Deren ehemaligen Genossenschaftler wurden Hauspartikuliere oder Gesellschafter der DBR.

1996

Am 1. Juli übernahm die DBR die ELSA – Elbe-Saale Schiffahrts GmbH in Halle und im Dezember wird die „Tans-Lloyd Shipmanagement GmbH, Berlin gegründet, die sich in der internationalen Seeschifffahrt engagieren sollte. (Das Unternehmen ist ein Jointventure zwischen an dem TRANSCHART (Duisburg) 37,5 %, die DBR 37,5 %, die Pavone Shipping, Limassol 25 % (eine Tochter der Weißmeer-Onega-Reederei, Petrosawodsk).
Auch wird zusammen mit der Tschecholowakischen Elbeschiffarts AG ein Container-Gemeinschaftsdienst von Prag nach Hamburg und v. v. eingerichtet. Viele Beteiligungen und Cooperationen werden in den Jahren eingegangen – was in der Chronik – 50 Jahre Deutsche Binnenreederei – nachzulesen ist.

1997

BALTIC LLOYD Schiffahrt Spedition Logistik GmbH

Herausragend und deshalb erwähnenswert sei die Gründung vom 7. August d. J. in Rostock, die BALTIC LLOYD Schiffahrt Spedition Logistik GmbH – eine Zusammenarbeit mit der Moskauer Binnenschiffahrt zum Zwecke eines Containerverkehrs mit Fluss-/See-Schiffen im Baltischen Raum, dem Rheinstromgebiet und der Nord- und Ostsee.

 

(Anmerkung: Dieses Unternehmen wurde aber bereits 1998 wegen Erfolglosigkeit aufgrund der schwierigen Situation auf dem sowjetischen Markt eingestellt. und an die Rostocker Geschäftsleute Rolf Kroeger und Manfred Reinig verkauft. Das Unternehmen führt nach wie vor das alte Logo) Die Zahl der DBR-Gesellschafter stieg kontinuierlich und mit ihnen das Gesellschaftskapital – durch
kontinuieliche Aufstockung und Wiederanlage 1997 auf 5,27 Mio. DEM.
Durch Hinzunahme zweier „strategischer Gesellschafter“ (Anm. Einer ist meines Wissens die Eckelmann-Gruppe/Hamburg) und Zeichnung weiterer Anteile durch die Altgesellschafter wurde das Stammkapital Ende 1998 auf 10 Mio. DEM erhöht – 1999 waren es bereits 15,1 Mio. DEM.

1998

Seit Dezember1994 ist die DBR auch auf der Themse präsent. Nach einer anfänglichen Zusammenarbeit mit einem örtlichen Schifffahrtsunternehmen gründet die DBR 1997 die Deutsche Binnenreederei (UK) Ltd mit Sitz in London. 1998 wurden die Geschäfte auf den neu gegründeten THAMES RHINE LLOYD Ltd. (Sitz zunächst London) in Cardiff übertragen.

1999

werden täglich auch die Häfen Magdeburg, Aken, Riesa, Dresden, Decin, Usti und Melnik bedient. Rechnete man 1995 mit 5-6.000 TEU so waren es 1999 bereits 20.000 TEU die jährlich zu bewältigen standen. Niederlassungen in Dresden, Duisburg und Aken wurden gegründet.

2001

Deutsche Binnenreederei - DBR

Umwandlung der DBR GmbH in eine Aktiengesellschaft

2007

2007

Die Odra Trans (PL) übernimmt im April die Aktienmehrheit der Deutschen Binnenreederei AG (D). Durch die Zusammenführung unter dem Firmennamen DBR/Odratrans fahren erstmals mehr als 900 Schiffe mit einer Gesamtkapazität von 450.000 Tonnen unter einer gemeinsamen Flagge.



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